Gruppenbild vom Münsterhack
Gruppenbild vom Münsterhack

Wir haben in den letzten sechs Monaten viele Erfahrungen sammeln können. Im Folgenden wollen wir einmal einige Learnings aus dem Projekt Sozialkompass teilen!

Präsenz ist von Vorteil

Wir haben für die Dauer des Projektseminars einen Raum am Leonardo-Campus zur Verfügung gestellt bekommen. In Zeiten von Corona und nach vielen Semestern, die von zuhause bestritten werden mussten, war dies eine gelegene Abwechslung. Während Gruppenarbeiten in den anderen Modulen oft über Zoom oder Teams abgehalten wurden, konnten wir uns ähnlich wie in einem Startup mit Monitoren und Whiteboard ausstatten und uns an die Arbeit begeben. Über die sechs Monate war dieser Raum das Zentrum unseres Projektes und hat uns sowohl in Sachen Produktivität, als auch in Sachen Motivation und Teamdynamik unterstützt. Wir haben uns so organisiert, dass wir zwei feste Tage in der Woche hatten, an denen jeder der konnte im Raum war. So konnten wir uns viel effizienter austauschen und kooperieren. Kommunikation ist im Projektkontext immer essenziell. Natürlich artet die gemeinsame Arbeit in einem solchen Raum auch mal in abschweifende Gespräche und viel Gelächter aus, allerdings sorgt dies auch dafür, dass mit mehr Spaß und Motivation an das Projekt herangegangen wurde. Für uns steht fest, einen festen Treffpunkt zu haben, war Gold wert!

Dynamische Teams

Jeder von uns brachte zu Beginn des Seminars unterschiedliche Vorerfahrungen und Interessen mit. Diese Stärken der einzelnen Personen wollten wir natürlich möglichst in das Endprodukt einfließen lassen. Trotzdem sollte niemand über den gesamten Zeitraum auf nur einen Bereich festgenagelt werden und jeder sollte die Chance bekommen in jeden Bereich Einblick zu bekommen. Deshalb war es für uns wichtig, dass wir viel miteinander kommuniziert haben, um mögliche Unzufriedenheiten schnell aufzudecken. Gerade in der Anfangsphase empfanden wir es dabei als sehr hilfreich, ein extra Treffen zur Teambefindlichkeit abzuhalten. Darüber hinaus haben wir mehrfach die Teamstruktur rotiert, sodass Wünsche berücksichtigt werden konnten. Es hat sich ebenfalls bewährt, Aufgabenbereiche möglichst mehr als einer Person zuzuweisen. Im Team zu arbeiten motiviert und es kann vom Wissen von zwei Personen profitiert werden.

Deadlines

Die Zusammenarbeit von zehn Leuten zu koordinieren ist manchmal nicht ganz einfach. Vor allem, wenn aufgrund von unterschiedlichen Wissensständen manchmal völlig unklar ist, wie lange eine Aufgabe dauern wird. In den ersten paar Wochen haben wir komplett auf Deadlines verzichtet und jeder hat für sich in seinem Tempo gearbeitet. Das hat aber dazu geführt, dass wir unseren Fortschritt schwer planen konnten. Spätestens als unterschiedliche Aufgaben voneinander abhängig waren, mussten wir genauere Zeitpläne und Deadlines integrieren. Natürlich konnten wir immer sagen, dass eine Aufgabe schneller fertig werden würde oder mehr Zeit brauchen würde, aber trotzdem war es praktisch, sich grobe Richtlinien zu setzen. Zum Ende eines Projektes wird es wahrscheinlich immer stressig, aber wenn die Zeit bereits zu Beginn gut verwaltet ist, profitiert man auch am Ende sehr davon.

Offenheit für Änderungen

Im Verlauf eines Seminars, welches über sechs Monate andauert, kann das finale Produkt stark von den anfänglichen Plänen abweichen. Es ist sehr schwer, nach der initialen Idee zu beurteilen, ob diese so überhaupt umsetzbar ist. Deshalb war es für uns wichtig, uns häufig zu hinterfragen und mögliche Konzeptänderungen vorzunehmen. Während wir zu Beginn noch geplant hatten, eine Vorausfüllung von Sozialanträgen anzubieten, sind wir schnell zu dem Schluss gekommen, dass dieses Feature aufgrund von fehlender Digitalisierung des Staates nicht umsetzbar sein würde. Auch haben wir unseren Detailgrad des Frageprozesses über die Zeit stark angepasst. Bei diesen Entscheidungen hat uns das Feedback von Personen aus den entsprechenden Branchen stark weitergeholfen. So konnten wir zu einem tollen Produkt kommen, welches zwar nicht genau unserer ersten Vision entspricht, aber das Problem, welches wir angehen wollten, bestmöglich behandeln kann.

Eine eigene Idee

Screenshot der Sozialkompass.info Webseite
Screenshot der sozialkompass.info Webseite

Die Hauptmotivation für den gesamten Projektzeitraum war für viele von uns, eine Idee nach unseren Vorstellungen umsetzen zu können. Wir konnten ein Produkt schaffen, hinter welchem wir voll und ganz stehen. Wir mussten keine vorgegebenen Aufgaben abarbeiten, sondern hatten die Freiheit, unsere Aufgaben selbst zu erstellen und das umzusetzen, was uns für unser Projekt am sinnvollsten erschien. So ist der Sozialkompass bei vielen für uns über eine Prüfungsleistung hinaus zu einer Leidenschaft geworden. Deshalb werden wir den Sozialkompass über das Projektseminar hinaus weiterführen!

Zusammenfassend haben wir viele Erfahrungen gesammelt, welche man sonst wahrscheinlich nur in einem echten Startup sammeln könnte. Diese werden uns nicht nur im weiteren Studienverlauf, sondern auch im späteren Berufsleben sehr zu Gute kommen!

Vielen Dank für ein tolles Seminar!