Wir befinden uns Zeitraum vom 23.12.22 bis 26.01.23 also direkt nach der Zwischenpräsentation. Eins der Ziele für die Zwischenpräsentation war es, einen lauffähigen Prototyp zu präsentieren. 

Also konzentrierten wir uns in den letzten zwei Wochen vor der Zwischenpräsentation auf die Fertigstellung des Prototyps. Mit einigen Herausforderungen und harter Arbeit haben wir es geschafft, den Prototyp betriebsbereit zu machen und pünktlich zu präsentieren. Jetzt liegt unser Fokus darauf, das Potenzial des Prototyps zu erforschen und auszuschöpfen.

In der Zeit nach der Zwischenpräsentation wurde ich hauptsächlich als Stratege vom Sozialkompass-Team eingesetzt. Eine Flut von Kommentaren, Kritik und neuen Informationen überschwemmt den Sozialkompass. Um dieser Flut kontrolliert begegnen zu können, fungierte das Rechercheteam als Wellenbrecher. Während die Arbeit des Rechercheteams zu Beginn des Projekts eher aus einem internen Konsens über die Ideen und Visionen der Teammitglieder und Internetrecherchen bestand, besteht die Aufgabe nun darin, eine große Menge an Informationen zu integrieren, nützliche Schlüsse aus dem Feedback zu ziehen, und diese in Aufgaben und Konzepte zu übersetzen.

Die Schwierigkeit dabei ist, dass die strategische Positionierung des Sozialkompass alle Aspekte berücksichtigen muss: Die technische Machbarkeit, der Zeitrahmen (ein Semester), sowie das Schaffen eines sozialen Mehrwerts. Außerdem haben alle Teammitglieder ihre eigenen Visionen für den Sozialkompass, die berücksichtigt werden müssen.

Das Feedback von unseren Betreuern und Professor Kuchen zu der Zwischenpräsentation bezog sich weniger auf den Prototyp, sondern mehr auf die Art und Weise der Präsentation. Wir sollen unsere Entscheidungen besser begründen und nachvollziehbar präsentieren.

Freundlicherweise erklärte sich Martin Instinsky bereit, mit uns zu sprechen. Martin ist bei der Picture GmbH beschäftigt, die im Bereich Prozessmanagement im öffentlichen Sektor tätig ist. Martin arbeitet bei Sozialplattform (https://sozialplattform.de) und konnte uns durch seine Nähe zum Sozialkompass nützliche Tipps aus der Welt des öffentlichen Dienstes und zur Herangehensweise an soziale Dienste geben. Schärfe und Offenheit der Sprache sind wichtig. Er rät uns, keine Aussagen über den Ausschluss von Sozialleistungen zu machen, und schlägt vor, sich auf die Funktion des Sozialkompass zu konzentrieren.

Nach dem Treffen mit Martin haben wir sein Feedback mit dem gesamten Team besprochen und Anpassungen an unserem Konzept vorgenommen. Wir wollen offener und weniger rigide mit möglichen Forderungen umgehen. Unser Fokus liegt derzeit darauf, Menschen die Richtung aufzuzeigen, wo sie Hilfe erhalten können, und sie an die richtigen Kontakte weiterzuleiten. Die konkrete Anspruchsprüfung haben wir zunächst an die Behörden verwiesen.

Meine Aufgabe bei der Anpassung besteht darin, die Fragen und Attribute zu überarbeiten. Wir haben in unserem Backend 3 JSON Dateien gespeichert, in welchen wir Informationen zu Ämtern, Anträgen, Attributen und jeweils deren Verknüpfungen vermerkt haben.

Einblick in die Datenbank aus dem GitHub repo.

Um die Qualität unserer Informationen zu überprüfen, habe ich diese Informationen mit den Informationen auf dem FIM-Portal (Föderales Informationsmanagement des Bundes https://fimportal.de) verglichen. Leider sind die von uns benötigten Informationen unvollständig, unstrukturiert und daher nicht maschinenlesbar. Das bedeutet für mich, dass ich für uns relevante Anträge finden, Informationen dazu im FIM-Portal recherchieren und die Daten in der Datenbank entsprechend anpassen muss.

Der Fragebaum mit den zu prüfenden Attributen ist dadurch drastisch kleiner geworden. Die Zahl der Knoten ist von zwischenzeitlichen 1.4 Millionen Knoten auf mittlerweile ca 7.000 Knoten geschrumpft. Unsere Funktionalität erlaubt jedoch eine größere Datenmenge als 7.000 Knoten. Daher entwickeln wir gerade ein Adminpanel für die Pflege der Anträge und Attribute mit der Funktion durch Auswahl der zu fragenden Attribute im Adminpanel den Fragebaum anpassbar zu machen.

Als nächstes haben wir uns darauf konzentriert, Feedback von möglichen Nutzern zu erhalten. Dazu haben wir ein Treffen mit dem Sozialamt vereinbart, um herauszufinden, wie unser Prototyp ihre Arbeit verbessern kann und welche Anforderungen sie an ein solches Produkt haben. Dies wird uns helfen, unseren Prototyp an die Bedürfnisse unserer Zielgruppe anzupassen und ihnen einen Mehrwert zu bieten.

Die Anpassung des Prototyps hat eine klare Deadline! Bis zum 27.01.23 soll der Prototyp öffentlichkeitstauglich sein. Wir wollen mit möglichen Nutzern sprechen! Um dieses Ziel zu erreichen, haben wir einen SoKo Tag angesetzt. Am 26.01.23 geht es den ganzen Tag um den Sozialkompass. Wir treffen uns morgens und arbeiten den ganzen Tag zusammen an dem Sozialkompass. Wir wollen das Produkt weiterbringen und durch gemeinsame Arbeit und auch Freizeitaktivitäten wie einen Mensa-Besuch und dem gemeinsamen Verzehr von Kaltgetränken am Abend den Teamgeist stärken. 

Das gesammelte Feedback wird uns helfen, die zweite Hälfte unseres Projekts mit einem klaren Ziel und einer passenden Aufgabenverteilung anzugehen. Wir sind zuversichtlich, dass die Anpassungen, die wir durch das Feedback vornehmen, dazu beitragen werden, einen sozialen Nutzen zu schaffen. Wir freuen uns darauf, unseren Fortschritt in den kommenden Wochen zu präsentieren und das vollständige Potenzial unseres Prototyps zu entfalten.

Ich freue mich auf die kommenden Herausforderungen und freue mich sehr, Teil des Sozial Kompass Teams sein zu dürfen.

Euer Sven